Heißbemessung für stählerne Konstruktionen

Stählerne Konstruktionen im Bauwesen

Einseitige Beflammung eines I-Profils

Im Bauwesen werden Tragwerke aus Stahl u.a. in Hochhäusern, Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie Industriehallen verwendet. Nach der jeweiligen Landesbauordnung muss das Tragwerk die Anforderungen an eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse erfüllen, die von der Gebäudeklasse abhängig ist. Industriehallen stellen eine Ausnahme dar, weil die Muster-Industriebaurichtlinie (MIndBauRL) Erleichterungen hinsichtlich des Brandschutzes ermöglicht. Für Hallen mit einer Brandabschnittsfläche von mehr als 1800 m² ist jedoch auch hier die Feuerwiderstandsklasse R30 zu erfüllen.

Vorteile einer Heißbemessung von Stahlkonstruktionen

Mit Hilfe einer Heißbemessung können wir für Ihre Projekte den konstruktiven Brandschutz von stählernen Konstruktionen effizient nachweisen. Unter Umständen ist es bei geringer Lastausnutzung sogar möglich, ungeschützte Stahlkonstruktionen auf eine Feuerwiderstandsklasse R30 nachzuweisen (z.B. für stählerne Fluchttreppen). Auch bei Deckenträgern (Vollprofile oder Fachwerkträger) ist es teilweise möglich, durch eine genauere Betrachtung der tatsächlichen Brandraumtemperaturen auf die Anordnung eines Brandschutzmaterials (Dämmschichtbildner, Bekleidung mit Gipsplatten oder Spritzputz) zu verzichten und damit Kosten einzusparen.

Ferner können wir günstige Einflüsse, wie z.B. eine teilweise Brandbeanspruchung berücksichtigen. Im Bild oben ist eine einseitige Beflammung des HE-A220-Profils zu sehen. Diese Situation tritt regelmäßig dann auf, wenn die Stütze in einer Außenwand integriert ist. Wie in der thermischen Analyse zu sehen ist, tritt ein deutliches Temperaturgefälle im Querschnitt auf, wobei die brandabgewandten Teile des Querschnitts eine deutlich größere Tragfähigkeit aufweisen als die brandzugewandten Teile.

Zudem können wir auch verschiebliche Stahlkonstruktionen berechnen (z.B. Kragstützen oder verschiebliche Rahmen), die durch die vereinfachten Bemessungsmethoden in EN 1993-1-2 nicht abgedeckt werden. Auch brandschutztechnisch günstigere Stahlsorten wie Edelstahl oder feuerverzinkten Stahl können wir in der Heißbemessung berücksichtigen.

Eine Heißbemessung ist bei Neubauten sinnvoll, um ggf. auf aufwändige konstruktive Schutzmaßnahmen für stählerne Bauteile komplett zu verzichten bzw. die Anordnung des Brandschutzmaterials zu optimieren. Bei Sanierungen im Altbau und Bestand können vorhandene Bauteile, die die derzeit gültigen Normen hinsichtlich des Brandschutzes nicht erfüllen, auf eine ausreichende Tragfähigkeit im Brandfall überprüft und optimiert werden.

Unverbindliche Erstberatung

Am besten Sie rufen uns jetzt direkt an und schildern uns Ihre konkrete Aufgabenstellung. Oder Sie schicken uns eine E-Mail mit einigen Eckdaten. Auf dieser Grundlage können wir die Rahmenbedingungen besprechen und Ihnen ein attraktives Angebot erstellen.