Heißbemessung von Tragwerken aus Holz

Vereinfachte Nachweisverfahren nach EN 1995-1-2

Unterseitige Beflammung einer Spanplatte

Holz verhält im Brandfall gutmütig. Dies ist auf die thermisch isolierende Schicht aus Holzkohle zurückzuführen, die die Wärme schlecht leitet und den Kern des Querschnitts schützt. Für den rechnerischen Nachweis von brandbeanspruchten Holztragwerken stellt der Eurocode EN 1995-1-2 vereinfachte Berechnungsverfahren Verfügung. Diese basieren auf einer definierten Abbrandrate, die von der Holzart sowie der Brandbeanspruchung abhängt (ein- und mehrseitige Brandbeanspruchung). In der Regel können durch eine ausreichende Dimensionierung des Holzquerschnittes problemlos Feuerwiderstandsklassen R30 oder R60 erzielt werden.

Die jeweiligen Landesbauordnungen regeln den baulichen Brandschutz von Holzbauten. Die Landesbauordnungen lehnen sich an die sog. "Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an hochfeuerhemmende Bauteile in Holzbauweise" an. Danach gelten für die tragenden Bauteile in höheren Gebäude aus Holz strengere Brandschutzvorschriften. Wenn die Feuerwiderstandsklasse R60 (hochfeuerhemmend) erforderlich ist, müssen Stützen und Träger mit allseitiger Brandschutzbekleidung versehen werden.

Vorteile einer Heißbemessung von Holzkonstruktionen

Mit Hilfe einer Heißbemessung können wir für Ihre Projekte den konstruktiven Brandschutz von Holzkonstruktionen effizient nachweisen. Unter Umständen ist es bei rechtzeitiger Einbindung unseres Büros sogar möglich auf die allseitige Brandschutzbekleidung für tragende Bauteile mit der Anforderung R60 zu verzichten.

Ferner können wir stets günstige Einflüsse, wie z.B. eine teilweise Brandbeanspruchung und die sehr geringe Wärmeleitfähigkeit des Holzes berücksichtigen. Im Bild oben ist die Erwärmung einer Sperrholzplatte infolge einer einseitige Beflammung von unten nach 30 Minuten zu sehen. Es wird deutlich, dass aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit ein sehr inhomogenes Temperaturfeld resultiert, wobei die brandabgewandte Seite der Platte noch große Tragreserven aufweist. Zudem ist im Bild die 10-fach vergrößerte Verformung der Spanplatte im Brandfall zu sehen.

Eine Heißbemessung ist bei Neubauten sinnvoll, um ggf. auf aufwändige konstruktive Schutzmaßnahmen für Holzbauteile komplett zu verzichten bzw. die Anordnung des Brandschutzmaterials zu optimieren. Bei Sanierungen im Altbau und Bestand können vorhandene Bauteile, die die derzeit gültigen Normen hinsichtlich des Brandschutzes nicht erfüllen, auf eine ausreichende Tragfähigkeit im Brandfall überprüft und optimiert werden.

Unverbindliche Erstberatung

Am besten Sie rufen uns jetzt direkt an und schildern uns Ihre konkrete Aufgabenstellung. Oder Sie schicken uns eine E-Mail mit einigen Eckdaten. Auf dieser Grundlage können wir die Rahmenbedingungen besprechen und Ihnen ein attraktives Angebot erstellen.